ADHS oder einfach nur viel zu wild?

 

Eltern und Ärzte schlagen Alarm. Immer mehr Kinder sind konzentrationsschwach und hyperaktiv. So stieg die Zahl der diagnostizierten Kinder und Jugendliche mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) von 2,5 Prozent im Jahr 2006, auf 4,4 Prozent im Jahr 2014.

 

Sicherlich gibt es viele Ursachen warum Kinder und Jugendliche einen überstarken Bewegungsdrang und Konzentrationsschwäche entwickeln können.

 

Mögliche Zusammenhänge:

  • Zu wenig Bewegung: Für mich steht außer Zweifel, dass viele Kinder sich nicht genug bewegen. Weniger Schulsport, höhere Belastung in der Schule, z.B. durch G8. Dadurch fällt häufig ein noch längeres Sitzens über Hausaufgaben und dem Lernen für Arbeiten/Klausuren an.
  • Zu viele mediale Ablenkungen durch Computer, Smartphone, Fernseher: Das Kind ist permanent einem Flimmern und Informationen ausgesetzt. Die kindliche Festplatte läuft über - Entspannung Mangelware! Der Körper und Geist sucht dringend ein Ventil diese überschüssige Energie abzubauen.
  • Freizeitstress: Viele meiner kleinen Patientinnen und Patienten haben einen Terminkalender wie Manager. Hier sollten die Eltern unbedingt darauf achten, dass dem Kind noch genug Zeit zum freien Spielen bleibt. Auch wenn aktive Kinder gerne ganz viel ausprobieren oder tun möchten.
  • Minderwertige Ernährung: Zu viel Zucker, zu viele Kohlenhydrate, zu wenig Ballaststoffe und schlechte Fette. Leider haben arbeitende Eltern oder Alleinerziehende häufig keine Zeit oder Kraft mehr, ein nahrhaftes, gesundes Essen zuzubereiten. Das Essen wird schnell in der Mikrowelle aufgewärmt. Es ist in der heutigen Zeit wohl eher eine Ausnahme, das Essen ohne Ablenkung (Smartphone, Zeitung, TV) zu sich zunehmen. Softdrinks, Energiedrink sind natürlich ebenfalls alles andere als förderlich für eine gesunde Ernährung.
  • Überlastete Eltern: Überlastete Eltern wünschen sich häufig ein eher ruhiges Kind. Die Nerven liegen durch beruflichen Stress oder Doppelbelastung sowieso schon blank. Ein tobendes Kind ist eine zusätzliche große Belastung. Aber genau auf diese Kraftlosigkeit der Eltern reagieren die Kinder. Sie wollen auf jeden Fall Aufmerksamkeit – egal wie! So schrauben sich gegenseitige Verhaltensmuster hoch und die Überforderung sowohl für das Kind als auch für die Eltern ist kaum noch zu ertragen. Damit wird es schwierig die wahre Ursache einer Überaktivität zu erfassen.
  • Es gibt Stoffwechselstörungen die Verhaltensmuster wie bei der ADHS auslösen oder verstärken können (siehe meine Internetseite über Kryptopyrrolurie).

 

Mein Rat als Heilpraktikerin: Ordnungstherapie

  • Ruhe für den Geist und Bewegung für den Körper. Eine Balance zwischen „ruhen und tun“ herstellen.
  • Die Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass dem Kind noch viel Zeit zum freien Spielen bleibt.
  • Ruhephasen bewusst einplanen.
  • Reglementierung für den Gebrauch von Medien wie TV, Smartphone, Computer.
  • Zeit für Gespräche einplanen.
  • Nährstoffreiche, ausgewogene Mahlzeiten (mit wenig Zucker oder Zuckerersatzstoffen).
  • Keine Getränke mit Phosphorsäure (Cola, etc.) und keine Powerdrinks.
  • Geregelte Essens- und Schlafenszeiten.
  • Dem Kind einen liebevollen und festen Rahmen bieten. So bekommt das Kind Grenzen zur Orientierung gesetzt, kann aber auch Sicherheit dadurch gewinnen.
  • Eventuell einen Kryptopyrollurie (KPU) Test machen lassen.

Kommentar zu dem Artikel:

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/versorgungsforschung/article/917169/wido-zahl-kinder-adhs-nimmt.html?cm_mmc=Newsletter-_-Telegramm-C-_-20160815-_-Versorgungsforschung